Autofahren in Australien
In Australien herrscht Linksverkehr. Das ist eigentlich relativ entspannt, wenn du nicht alleine auf der Straße bist. Solange jemand vor dir fährt, besteht kaum eine Gefahr, dass du in der falschen Spur landest. Pass aber beim Abbiegen, auf Parkplätzen und in wenig belebten Gegenden auf. Eine weitaus größere Gefahr ist, dass du Blinker und Scheibenwischer verwechselst 😉
Verkehrsregeln
In Australien gibt es viel Kreisverkehr. Das Straßennetz ist erstaunlich gut ausgebaut und jährlich werden weitere Schotterstraßen in Asphaltstraßen umgewandelt. Es gibt Motorways, Highways und Landstraßen. Diese sind i.d.R. bestenfalls zweispurig, mit strategisch platzierten Überholstückchen. Mehrspurige Highways gibt es nur um die Metropolen herum. Dort wird innen (rechts) überholen weitgehend praktiziert. Erlaubt ist es zwar nicht, offenbar aber ziemlich egal. Einzelne Straßen wurden in Australien privat finanziert und für die Benutzung wird deshalb eine Gebühr fällig. Dies trifft vor allem auf neue Schnellstraßen in den Ballungsgebieten Sydney, Melbourne und Brisbane zu. Diese Gebühr kann meistens NICHT bar bezahlt werden. Die australische Bevölkerung zahlt daher via elektronisches Abrechnungssystem. Wer keinen sog. E-TAG (v.a. Touristen) hat, der kann die Gebühr innerhalb von 48 Stunden nachträglich bezahlen – hierzu entweder den Betreiber anrufen (die Telefonnummer steht gut sichtbar auf Straßenschildern) oder online auf der Webseite des jeweiligen Betreibers.
Fahren im Outback und auf Schotterstraßen
Wer abseits der asphaltierten Wege fahren möchte, kann dies nur mit einem Allradfahrzeug (4WD) tun. Gravel Roads (Schotterstraßen) finden sich nicht nur im Outback, sondern häufig sind auch die Zufahrten zu den Nationalparks nicht geteert. Das Fahren auf solchen Sand- und Schotterpisten ist nicht ganz ungefährlich – man ist auf Sandpisten ein blutiger Anfänger! Wer also im Outback und in National Parks unterwegs sein möchte, der sollte sich gut vorbereiten, denn es gibt auch einige Regeln zu beachten:
Wichtige Regeln für Fahrten auf unbefestigten Straßen:
- Fahre vorsichtig, da die Bodenhaftung schlechter ist und Bremswege länger als auf Asphaltstraßen sind.
- Vorsicht vor verborgenen Gefahrenstellen! Bspw. vor mit Staub und Sand gefüllten Löchern und unbefestigten Straßenrändern.
- Vorsicht beim Überholen auf Outback Tracks. Die Sicht ist wegen des Staubes oft sehr schlecht.
- Langsam in Kurven fahren, um ein Ausbrechen des Wagens zu vermeiden.
- Der Zustand unbefestigter Straßen ändert sich mit dem Wetter und der Art der Nutzung durch andere Fahrzeuge. Es ist wichtig, sich über die Straßenzustände vor Reiseantritt zu informieren.
- Achtung vor Tieren auf der Straße, gerade bei Nacht und in der Dämmerung.
- Ein 4WD lässt sich auf unbefestigten Straßen besser fahren, wenn der 4WD auch eingeschaltet ist J
Sicherheit
In Australien sind viele Weidegebiete für Rinder, Schafe und wild lebende Tiere nicht eingezäunt; Highways nicht abgezäunt. Es kann vorkommen, dass nach einer Kurve plötzliche eine Herde Kühe auf der Straße steht! Vorsicht also vor herumziehenden Viehherden.Vorsicht auch bei Dämmerung, in der Nacht und den frühen Morgenstunden, denn dann werden und sind vor allem Kängurus aber auch andere wild lebende Tiere aktiv. Diese können ernsthafte Schäden hinterlassen und führen oft zu schweren Unfällen.
Und nicht zu vergessen: Lange Fahrten können ermüdend sein. Alle 2 Stunden sollte eine Pause eingelegt werden.
Im Falle einer Panne oder Unfalls: Verlasse nie das Auto. Ein vermisstes Auto ist leichter zu finden als ein vermisster Mensch.
Wer beabsichtigt, in entlegene Gebiete zu fahren, sollte sicherstellen, dass man im Notfall Hilfe herbeirufen kann. Zumindest ein Notfallsender, der ein Notsignal aussendet, sollte man bei sich führen. Noch besser ist ein Satellitentelefon oder Funkgerät.
Verkehrsverstöße
Verkehrsverstöße können teuer werden!!! Verkehrsverstöße (zu schnelles fahren, nicht angeschnallt, fahren unter Alkoholeinfluss etc.) werden in Australien mit empfindlichen Geldstrafen, Punkten (Demerit Points) und Fahrverbot geandet. Die Strafen können bei Nicht-Bezahlung bis zur Beschlagnahme des Fahrzeugs führen. Demerit Points können zu einem Fahrverbot führen. Für Besucher kann es zur Folge haben, dass die Erlaubnis mit dem deutschen Führerschein in Australien zu fahren entzogen wird. Dies betrifft in erster Linie Urlauber, die sich für einen längeren Zeitraum in Australien aufhalten, denn die Aussetzung der Erlaubnis erfolgt in schriftlicher Form. Es ist wirklich empfehlenswert sich die „australischen Verkehrsregeln“ (s.o.) zu Gemüte zu führen bevor gefahren wird.
Traffic Infringement, Ablauf und Konsequenzen
Wurde ein Verkehrsverstoß (Traffic Infringement) festgestellt, erhält der Fahrzeughalter ein „Traffic Infringement Notice“, den Strafzettel mit Zahlungsaufforderung. Hat er das Vergehen nicht begangen, muss er innerhalb von 28 Tagen die Rechnung bezahlen, Einspruch erheben oder den Verursacher benennen.
Geschwindigkeit
Keinen Spaß kennt die Polizei jedoch in puncto Geschwindigkeit. Generelles Tempolimit außerorts ist 100km/h und daran solltet ihr euch weitestgehend halten, denn die Strafen sind teuer: 15km/h Übertretung kosten euch ganze 100AUD und einen Punkt (na gut, der ist egal). Die Geschwindigkeit wird oft mit Radar gemessen, direkt aus dem fahrenden Polizeiauto heraus und aus großer Entfernung. D.h. die Polizei kann eure Geschwindigkeit überprüfen und ihr seht sie noch nicht einmal! Deshalb ist es wirklich ratsam, Speed Limits einzuhalten.